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Dichte von Schüttgütern

DIN ISO 697

Die Schüttdichte b0 oder ρSch) ist das Verhältnis der Masse (m) des Schüttgutes zu dem eingenommenen Schüttvolumen (V) einschließlich der Hohlräume und Poren des Schüttgutes im unkonsolidiertem Zustand. Zur Versuchsdurchführung, wird eine Stichprobe unter definierter Fallhöhe in ein definiertes Probengefäß gegeben und die Einwaage bestimmt. Die Schüttdichte wird durch Division der Masse der Einwaage durch das bekannte Volumen ermittelt. Sie wird oft in [kg/m³] bzw. in [g/cm³] angegeben.

 

Stampfdichte, Rütteldichte bzw. Klopfdichte (ρbK)

DIN EN ISO 787-11, ASTM B527

Die Stampfdichte ist definiert als die Dichte eines Schüttgutes nach der Verdichtung durch Rütteln, Stampfen oder Klopfen.

Je nach Norm kommen unterschiedliche Methoden zur Bestimmung der Stampfdichte zur Anwendung.
Ein bestimmtes Volumen oder Masse einer Stichprobe wird möglichst erschütterungsfrei in einen Messzylinder gegeben. Die resultierende Einwaage oder das sich ergebene Schüttvolumen wird bestimmt. Die resultierende Ausgangsdichte (Schüttdichte oder auch Rohdichte) wird bestimmt.
Der Messzylinder mit Probe wird im Stampfvolumeter mit einer festgelegten Stampfhöhe und Anzahl an Wiederholungen aufgestampft. Die Stampfdichte errechnet sich anschließend aus dem Quotienten der eingewogenen Masse und dem resultierendem Stampfvolumen.

Aus den gewonnenen Daten lassen sich Kennwerte zur Charakterisierung berechnen.

Der Hausner-Faktor ist eine dimensionslose physikalische Kennzahl zur Charakterisierung von Schüttgütern. Dieser errechnet sich als Quotient des Stampfdichte zur Schüttdichte bzw. dessen Volumen.

Der Kompressibilitätsfaktor beschreibt die prozentuale Veränderung des Volumens der Probe.

 

Kompressibilitätsfaktor
(%)
Hausner-Faktor Fließeigenschaften
< 10 1.00 - 1.11 Hervorragend
11 - 15 1.12 - 1.18 Gut
16 - 20 1.19 - 1.25 Mittelmäßig
21 - 25 1.26 - 1.34 Ausreichend
26 - 31 1.35 - 1.45 Schlecht
32 - 37 1.46 - 1.59 Sehr schlecht
> 38 > 1.60 Sehr, sehr schlecht

 

 

Kompressionsdichte (einaxiale Verdichtung) (ρbC)

ASTM-D6682-B

Einaxiale Verdichtung eines Schüttgutes

Verdichtet sich ein Schüttgut durch vertikale Belastung z.B. durch sein Eigengewicht, erhöht sich die Packungsdichte der Partikel und die Porosität(e) zwischen den einzelnen Partikeln nimmt ab.

Bei Lagerung durch Aufhäufung eines Schüttgutes, steigt der Druck, dem das Schüttgut ausgesetzt ist, mit zunehmender Tiefe an. Im Gegensatz zu Flüssigkeiten, die idealerweise inkompressibel angenommen werden, steigt durch Umlagerung der Partikel die Packungsdichte eines Schüttgutes (die Dichte steigt).

In einem Schüttgut bestimmt die Interaktion der einzelnen Partikel zueinander das Verhalten des Kontinuums. Geringer Partikelabstand führt zu mehr Kontaktflächen und mehr Einfluss der Haftkräfte zwischen den einzelnen Partikeln.

Die sich durch elastische und plastische Verformung einstellende Schüttgutdichte ist oft nicht vollständig reversibel und hat eine Hysterese was dazu führt, dass auch nach Wegnahme der Last das Schüttgut seinen Packungszustand weitgehend beibehält.

 

 

 

Fließdichte

ASTM-D6682-A

Durch Scherung bei Materialfluss können weiter Kräfte auf das Schüttgut einwirken. Eine weitere Umorientierung der Partikel zueinander ist möglich, sodass sich eine andere Dichte auch nach Wegnahme der Scherkraft einstellt. Die FließdichtebF) stellt sich beim zweiachsigen stationären Fließen ein. Angegeben wird die Dichte des stationären Fließen bezogen auf die Konsolidierungsspannung.

SHEAR STRESSES - MEASUREMENT ACCORDING ASTM D6682-A
σr Τrm ρrm Τrs ρrs σN Τm ρm
[Pa] [Pa] [g/cm³] [Pa] [g/cm³] [Pa] [Pa] [g/cm³]

14871 10758 1.499 9143 1.497 14871 10649 1.499
               
...              
               
14871 11132 1.501 9460 1.498 3103 2596 1.498
 
ρb0 = 1.286 g/cm³ bulk density
ρbr = 1.497 g/cm³ density(σr) = bulk density after consolidation

 

 

Beispiel einer einachsialen und zweiachialer Verdichtung (Fließdichte) eines Schüttgutes

density measurement graph

Bei der Messung der Fließorte, wird die Dichte unter Einwirkung von Druck- und Scherbelastung automatisch gemessen. Auch wenn die DIN nur die einachsige Verdichtung berücksichtigt, können beide Arten der Verdichtung später in die automatischen Auswertungen einbezogen werden.